Kiezgespräch: Mehrweg in der Gastronomie

27.02.24 –


Wir alle kennen die Müllansammlungen im öffentlichen Raum. Deshalb ist die Berliner Stadtreinigung (BSR) täglich auf den Straßen unterwegs. Doch so schnell, wie wieder alte Kühlschränke, Chipstüten oder Coffee-to-go-Becher auf der Straße liegen, kann selbst die BSR nicht sauber machen.
Regelmäßig schreiben mir Menschen, wenn ein neuer Müll-Hotspot in ihrem Kiez entsteht, die Müllentsorgung in ihrer Straße nicht funktioniert oder wenn sie ihre Ideen für einen sauberes Neukölln mit mir diskutieren wollen.
Bei meinem
Kiezspaziergang im Reuterkiez zum Thema Müll wünschten sich Anwohner*innen, gemeinsam die Ursachen für den Müll auf unseren Straßen und konkrete Lösungsansätze zu diskutieren.

Dafür habe ich Anwohner*innen und Interessierte zum Kiezgespräch in mein Wahlkreisbüro Grün vor Ort geladen. Gemeinsam mit meinen Gäst*innen Meike Al-Habash (Zero Waste Agentur Berlin) und Maximilian Mauracher (Schön wie wir) haben wir über die Entstehung von Müll in der Gastronomie diskutiert.

Zunächst haben Meike Al-Habash und Maximilian Mauracher ihre Arbeit vorgestellt, welche Ziele sie verfolgen und welche Projekte zur Müllvermeidung sie durchführen oder begleiten. Beide haben zunächst einige der Ursachen für die Müllentstehung beschrieben. Zum einen setzt der gesetzliche Rahmen die falschen (Preis-)Anreize und lässt noch immer zu viele Ausnahmen zu. Zum anderen nennen Gewerbetreibende oftmals praktische Gründe: fehlender Lager- und Arbeitsplatz, fehlende Spülkapazitäten, unpassendes Material, eine hohe Personalfluktuation und ein zu hoher Schulungsbedarf für die Nutzungsbedingungen. Darum setzen viele Gastronom*innen weiterhin auf Einweg – mit all seinen negativen Konsequenzen für den Kiez und die Umwelt.

In der offenen Diskussion wurde schnell klar: die Ursachen für Müll sind so vielfältig wie der Bezirk. Vom Eckcafé mit seinen To-Go-Angeboten über die Bäckereien und die Systemgastronomie bis zum Großhandel – es braucht hier unterschiedliche Lösungen für nachhaltige Müllvermeidung. Denn sie müssen für die Betriebe und die Kund*innen praktikabel sein. Nur so kommt es zu langfristiger Verhaltensänderung.

Hier braucht es mehr Vernetzung unter allen Beteiligten, mehr Informationen und Kommunikation. Aber auch den Mut, neue, nutzer*innenfreundliche und praktische Ansätze zu suchen und zu testen. Wir haben erfolgreiche Praxisbeispiele aus anderen Bezirken, Städten und dem Ausland diskutiert und auch weitere Themen wie Sperrmüll und eine erweiterte Pfandpflicht (z.B. für Weinflaschen) andiskutiert.

Ich freue mich sehr über das große Interesse an meinem Kiezgespräch und die aktiven Anwohner*innen. Aus der engagierten Diskussion nehme ich wichtige Impulse und Ideen mit, die ich mit meiner Grünen Fraktion im Abgeordnetenhaus diskutieren möchte.

Die nächsten Kiez-Veranstaltungen findet ihr auf meiner Website, auf Instagram und in meinem Newsletter.
 

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